Kriegsgefangenenpost

Kriege sind immer schlecht, dennoch bieten sie aus philatelistischer Sicht einige interessante Belege. Zu dieser Kategorie zählt zweifelsohne auch Kriegsgefangenenpost.

Wer in einem Krieg vom Feind gefangen genommen wird, wird in spezielle Lager o.ä. gesperrt. Dennoch bekommt man meist das Recht zugesprochen, mit seiner Familie zu kommunizieren. Um dies auf postalischem Wege zu machen, gibt es die sogenannte Kriegsgefangenenpost. Sie ist stark begrenzt pro Gefangenem, allerdings ist sie gebühren-/portofrei.

Sowohl die Post an die Gefangenen als auch von den Gefangenen an die Heimat unterliegt nicht dem Briefgeheimnis und wird gelesen und kann u.U. zensiert werden.


Kriegsgefangenenpost aus dem 1. Weltkrieg aus dem Kriegsgefangenenlager Gütersloh:

Kriegsgefangenenpost aus dem 2. Weltkrieg aus einem sowjetischen Lager nach Deutschland:

[Rüdiger]

Kriegsgefangenen-Sendung vom 05.10.1917 aus dem Kriegsgefangenenlager Holzminden:

Verwendet wurde eine vorgedruckte Postkarte aus dem Kriegsgefangenenlager Brandenburg (Havel).
Die eingedruckte Absenderangabe wurde durchgestrichen und handschriftlich durch "Holzminden" ersetzt.
Die Karte durchlief die Prüfstelle in OSNABRÜCK, wo ein Prüfstempel "zwei gekreuzte Schlüssel" abgeschlagen wurde:

[Rüdiger]

Kriegsgefangenensendung, aufgegeben im Offiziers-Gefangenen-Lager Gnadenfrei in Schlesien am 04.01.1917:

Am 14.01.1917 wurde die Sendung der Post in GNADENFREI zur weiteren Beförderung übergeben.
Laut rückseitig abgeschlagenem Maschinenstempel kam diese Sendung am 16.01.1917 in Kopenhagen an: