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Dauerserie Heuss

Moderator: Rüdiger


Beitrag Mi 19. Feb 2014, 20:10

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Hier nun 2 portorichtige Postkarten, die mit 70 Pfg frankiert sind:

Brief004.jpg


Postkarte mit Zusatzleistung "Durch Eilboten" von Stuttgart nach Amberg

Brief005.jpg


Postkarte per Einschreiben aus Iffeldorf nach Rumänien

Gruß Rainer
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Beitrag Mi 19. Feb 2014, 20:14

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Dieser mit 70 Pfg frankierte Brief, geschrieben an Bord der TS Bremen sollte eigentlich per Luftpost in die USA befördert werden.
Offensichtlich war dieser Brief jedoch zu schwer, so das der Luftpost-Hinweis gestrichen wurde und der Brief erinen 2sprachigen Hinweis-Stempel erhielt.

Brief006.jpg


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Beitrag Mi 19. Feb 2014, 20:24

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Zwar sind Einzel- bzw. Mehrfachfrankaturen meistens gesuchter und somit teurer, jedoch sind auch Mischfrankaturen nicht immer nur Massenware!

Ortsbrief bis 20 g..... 10 Pfg
per Einschreiben.......50 Pfg
und Rückschein........40 Pfg
per Eilboten.............60 Pfg
Gesamtporto..........160 Pfg = portorichtig!

Schon ein Eilbrief im Ortsverkehr dürfte selten sein, eine solche Kombination von Zusatzdiensten ist für einen Portostufensammler schon ein kleiner Höhepunkt seiner Sammlung! :D

Brief007.jpg


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Beitrag So 2. Mär 2014, 15:30

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Plattenfehler sind bei dieser Dauerserie nicht bekannt. Das heisst aber nicht, das Fehler bei der Herstellung der Marken sammelunwürdig sind! Meist kann man diese Druckzufälligkeiten für wenige € erwerben - nur finden muss man diese erst einmal.

Hier ist zwischen Markenbild und Zähnung der rechten oberen Marke eine Farbverschmierung in Markenfarbe, der Grund für diese Abweichung ist mir nicht bekannt.

Druckzufall001.jpg


Während dezentrierte Marken unbeliebt sind und diese streng genommen einen Preisnachlass rechtfertigen sind Verzähnungen recht beliebt. Von einer Verzähnung spricht man, wenn das Markenbild soweit verschoben ist, das diese in das Nachbarfeld hereinragt.

Druckzufall002.jpg


Recht unbekannt ist der Versatz der Walzenstriche zwischen der 5. und 6. Markenreihe, welcher regelmäßig vorkommt.

Druckzufall003.jpg
Druckzufall004.jpg


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Beitrag Di 4. Mär 2014, 22:07

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Um einen Misbrauch von Postwertzeichen zu verhindern, wurden diese gelocht. Während Lochungen privater Firmen (Perfins) nicht im Michel katalogisiert sind, sind Lochungen der Polizeibehörden im Michel-Deutschland-Spezial aufgeführt.
POL-Lochungen der Dauerserie Heuss gab es von den Polizeibehörden in Essen (bis 1956) und Oberhausen (bis 1965). Sie unterscheiden sich insbesondere durch die Größe des "O". Da die Marken in der Zähnung vor Lochung gefaltet wurden kann man mehrere Stellungen der Lohung unterscheiden.

POL Essen

POL003.jpg
POL005.jpg
POL004.jpg



POL Oberhausen

POL001.jpg
POL002.jpg



Einschreibebrief der Polizeidirektion Oberhausen an das Landeskriminalamt in Düsseldorf

POL006.jpg



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Am 10. März 1955 wurde in Stuttgart-Zuffenhausen der Betrag von 75,- DM für einen Empfänger in der Schweiz eingezahlt.

Auslandspostanweisung003.jpg


2 Tage später bemängelte das Postamt Genf, dass die Angabe des Betrages in Schweizer Franken fehlt und sandte die Postanweisung mit einem entsprechenden Begleitschreiben nach Stuttgart zurück.

Auslandspostanweisung001.jpg


In Stuttgart wurde gemäß des amtlichen Umrechnungskurses der Betrag von 75,- DM auf 77,85 SFr geändert. Das Postamt entschuldigte sich für die Unachtsamkeit seines Beamten und nutzte hierfür die Rückseite des schweizer Vordrucks.

Auslandspostanweisung002.jpg


Der Empfänger konnte nun den Betrag abzüglich einer Auszahlungsgebühr in Höhe von 65 Rappen, also 77,20 SFr entgegen nehmen.

Auslandspostanweisung004.jpg



So können 2 in Verbindung stehende Belege eine ganze Geschichte erzählen. ;)

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Bis zum 1. 3. 1963 wurde zwischen Orts- und Landzusrtellbereich unterschieden.
Ich zitiere aus Wikipedia:

PSt II Land

PSt II Land wurden in Orten an Landkraftpostlinien und Kraftpostlinien, vereinzelt auch an Eisenbahnstrecken, eingerichtet und einem Leitpostamt zugeteilt. Bestimmte Dienststunden wurden nicht festgesetzt. Die PSt II musste aber vor und nach Ankunft der Post eine angemessene Zeit geöffnet sein. PSt II führten, wenn sie durch ein LPA versorgt wurden, als amtliche Bezeichnung neben ihrem Namen den Namen ihres LPA mit dem voranstehenden Zusatz „Über“ (z. B. „Aach / über Oberstaufen“). Die übrigen PSt II erhielten einen anderen Zusatz, durch den ihre Lage gekennzeichnet wurde. Mit dem LPA rechneten die PSt II täglich ab. Die PSt II gaben Wertzeichen und Formblätter ab; ihnen oblag die Annahme von Sendungen aller Art, von Zeitungsbestellungen, die Briefkastenleerung, die Absendung der eingelieferten Postsendungen, die Zustellung der eingegangenen Sendungen im Ort und in dem der PSt zugeteilten Landzustellbereich, die Aushändigung von Sendungen an Abholer, die Erhebung von Wechselprotesten, die Auszahlung von Renten, die Einziehung von Rundfunkgebühren, die Annahme von Fernsprechgebühren, Aufnahme und Zustellung von Telegrammen, die Bedienung der öffentlichen Sprechzelle und die Verrechnung der für die Postkasse erhobenen Beträge. PSt II Land nahmen ferner Anträge auf Teilnahme am Postsparkassendienst und Einlagen entgegen und leisten Rückzahlungen. Sie führten Gummistempel mit ihrer amtlichen Bezeichnung, die jedoch nicht zum Entwerten von Postwertzeichen benutzt werden dürften. Zum Bezug von Wertzeichen erhielten sie vom LPA einen eisernen Barvorschuss. Für die Dienstabwicklung galt die „Dienstanweisung für PSt II Land“. Der Posthalter hatte in der Regel den Dienst selbst zu versehen; er konnte sich aber unter eigener Verantwortlichkeit durch geeignete Personen vertreten lassen, die von LPA als Vertreter zugelassen waren.


Wohnte der Sendungsempfänger nun im Landzustellungsbereich so betrug die Gebühr den doppelten Betrag der Zustellung im Ortszustellbereich (nur Bundespost seit Beginn!)

So wurde die Karte aus Frankfurt ordnungsgemäß frankiert (10 Pfg Postkarte, 60 Pfg Eilzustellung), bei der Karte aus Regensburg wurde der fehlende Betrag für die Landpostzustellung beim Empfänger eingezogen.

Eilpostkarte001.jpg
Eilpostkarte002.jpg


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Beitrag So 9. Mär 2014, 13:36

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Einzelfrankaturen der DM-Werte sind recht selten zu finden, meist verwendet auf Luftpostbriefen nach Übersee.
Durch das dünne Papier der Luftpostumschläge sind hier Abstriche in der Qualität der Belege in aller Regel hinzunehmen.

Erstflug Hamburg über Düsseldorf nach New York vom 8.6.1955

Markwerte001.jpg


Nicht alle Erstflugbriefe stammen aus Sammlerhand! Hier gehe ich jedenfalls von einem Bedarfsbrief aus.
Eröffnungsflug vom 1.11.1959 Hamburg-Düsseldorf-Frankfurt-Rom-Cairo-Karachi-Calcutta-Bankok, abgeschickt in Hagen am 31.10.1959 und dann (wahrscheinlich über Düsseldorf) nach Indien gesandt.

Markwerte002.jpg


Luftpostbrief nach Ägypten

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75 Pg hätten eigentlich genügt, Luftpostkarte per Eilboten aus Krefeld nach Berlin. Mit dem anhängenden Bogenrand mit Teilen der Bogenzählnummer trotzdem ein sammelwertes Stück, wobei die Karte offensichtlich keinen philatelistischen Hindergrund hat.

Markwerte004.jpg


Noch schwieriger ist der Wert zu 2 DM nachzuweisen.
Luftpostbrief nach Argentinien

Markwerte005.jpg


Besonders habe ich mich über den Luftpostbrief im Format C5 aus Hamburg in die USA gefreut, diese Umschläge sind auf Grund ihrer Größe doch meist nicht aufgehoben worden.

Markwerte006.jpg


Gruß Rainer
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Beitrag So 16. Mär 2014, 18:43

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Wohnort: Itzehoe
Aus der Postordnung § 2 Aussenseite:

Auf der Aussenseite der gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen sind weitere Angaben sowie Abbildungen zuläsig. Die Angaben und Abbildungen dürfen in keiner Weise die Deutlichkeit der Anschrift beeinträchtigen und müssen auf die Rückseite und das linke Drittel der Aufschriftseite der Briefumschläge usw. beschränkt bleiben.

Obwohl philatelistisch ohne Belang sind diese Umschläge doch recht hübsch anzuschauen und so auch eine Bereicherung einer Belegesammlung.

Umschlag001.jpg
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Umschlag003.jpg
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Gruß Rainer
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Beitrag Mo 31. Mär 2014, 20:34

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Wohnort: Lübeck
Unter der Dauerserie Posthorn habe ich ja schon meinen "Tick" mit den Kreisgitterstempeln gezeigt. Auch die Serien Heuss I, II und III können noch mit solchen Stempeln vorkommen. Ein paar Beispiele sollen hier auch gezeigt werden. Das schöne ist, man kann solche Stücke für kleines Geld oder sogar im Tausch erhalten und damit eine eigene Sammlung nur mit diesem Stempeltyp relativ kostengünstig aufstellen.

Beginnen möchte ich mit ausgesuchten Werten Heuss I als Einzelmarken:

kgsHeuss1.jpg

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