Auf den wuchtigen und schweren Hochbarock folgte im 18. Jahrhundert eine Phase zarter Leichtigkeit und verspielter Eleganz, der Spätbarock. Die Epoche währt von etwa 1710-20 bis zum beginnenden Klassizismus (um 1760-80) und zeigt, wie schon der Hochbarock, regional unterschiedliche Ausprägungen und Tendenzen.
Das Alte Rathaus in Buchen (Odenwald), einer Stadt im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg, wurde 1723 fertiggestellt. Das Gebäude am Marktplatz ist eines der markantesten Wahrzeichen Buchens und ein geschütztes Kulturdenkmal.
Der Vorgängerbau war vermutlich ein Fachwerkbau mit offener Markthalle. Er fiel im Jahr 1717 dem großen Stadtbrand zum Opfer, der von einem Blitzeinschlag im Turm der benachbarten Stadtkirche ausgelöst worden war. Bis 1723 wurde dann das jetzige Gebäude in spätbarockem Stil erstellt. Die Kosten in Höhe von 787 Gulden wurden großenteils durch die Bürgerschaft selbst finanziert. 250 Gulden zahlte der Landesherr, Lothar Franz von Schönborn.
Der aus rotem Sandstein errichtete Bau besitzt drei Torbögen mit steinernen Neidköpfen. Die Maurer- und Steinsetzerfamilie Raßberger aus Alpbach in Tirol gestaltete den gesamten Schmuck am Rathaus. Sie schuf die Bildhauerarbeiten am Giebelgesims, an den Schlusssteinen mit den Fratzengesichtern, die Früchtereliefs sowie die Fenster- und Türgewände. Der Giebel des Bauwerks wird von einem Dachreiter mit Glocke bekrönt.
Bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Stadtverwaltung ihren Sitz im Alten Rathaus.
Hier als philatelistische Dokumentation die erste weisse Karte der UNPA Wien, die als Motiv im Erinnerungsstempel das Rathaus in Buchen zeigt:
Liebe Grüße
Rüdiger