Um ein nachträgliches Schrumpfen textiler Erzeugnisse bei Wasser- oder Wärmeeinfluss zu verhindern, wird das Einlaufen des Tuches in einem industriellen Verfahren absichtlich vorweggenommen.
Zuerst wird ein Waschtest an einer Warenprobe durchgeführt, um das tatsächliche Ausmaß des Einlaufens festzustellen.
Aufgrund des nun messbaren Einsprungs wird die Krumpfmaschine eingestellt.
Das Tuch wird mittels einer Fördereinrichtung kontinuierlich in die Krumpfmaschine gefahren und zuerst mit Wasser oder Wasserdampf befeuchtet.
In der Krumpfmaschine drückt eine Anpresswalze ein Gummiband gegen einen beheizten Krumpfzylinder, das Gummiband wird dabei durchgedrückt und dadurch gedehnt.
Das zwischen Gummiband und heißem Krumpfzylinder zwangsläufig geführte Tuch muss die Dehnung des Gummibandes mitmachen und wird gestreckt.
Nach Verlassen der Druckzone zieht sich das gestreckte Gummiband wieder zusammen, das Tuch macht diese Verkürzung mit und wird zusammengeschoben, also gekrumpft.
Je stärker das Gummiband vom Krumpfzylinder durchgedrückt, also gespannt wird, desto größer ist die nachfolgende Entspannung und damit auch die Krumpfung des Tuches.
Auf diese Weise kann das Ausmaß der Krumpfung geändert werden.
Im Anschluss an das Krumpfen wird das Tuch getrocknet und dabei der nun hergestellte Zustand fixiert.
Noch einmal wird an einer Warenprobe ein Waschtest durchgeführt und überprüft, ob die Dimensionsstabilität die geforderten Grenzwerte erfüllt.
Bei diesem Verfahren kommen keine Chemikalien zum Einsatz, das Gewebe wird ausschließlich durch Feuchtigkeit, Hitze und Druck fixiert.
Eine derart ausgerüstete Ware gewährleistet in der Regel eine Maßstabilität im Bereich von etwa ±1 % und wird als "krumpfecht", "
krumpffest" oder „krumpfarm“ bezeichnet.
Insbesondere für den Bereich der technischen Textilien, etwa im Flugzeug- oder Automobilbau, werden Gewebe auf einen Wareneinsprung von unter 0,3 % gekrumpft.